In ARMOUR erforscht ein Akrobatikdreier Fragestellungen rund um die Maskulinität. Arno Ferrera, Gilles Polet und Charlie Hession beschäftigen sich mit den toxischen Aspekten der Männlichkeit und verleihen ihrem Begehren Gestalt, indem sie diesen Begriffen eine neue Perspektive eröffnen. Das Trio dekonstruiert in seiner intensiven akrobatischen Performance die Mechanismen der (Über)Protektion, die die menschlichen Beziehungen behindern. Dabei setzen sie auf Aufmerksamkeit und Vertrauen.
In ihrer Sportschutzkleidung interpretieren die drei Darsteller Hebefiguren neu, um sich näher zu kommen und einen Raum der Intimität und Verletzlichkeit zu öffnen. Indem sie sich nach und nach von diesen virilen Panzern befreien, machen sie Platz für Zärtlichkeit – frei nach dem Satz von bell hooks „Um lieben zu können, müssen Männer imstande sein, sich von ihrem Wunsch zu verabschieden, andere zu beherrschen.“
Eine körperbetonte Performance voller Sanftheit, Erotik und Selbstironie.
Arno Ferrera ist wieder einmal in Saarbrücken; nach zwei Stücken der Compagnie Un Loup pour l’Homme, die bei PERSPECTIVES präsentiert wurden, ist er ein alter Bekannter des Festivals: Rare Birds (2017) und Cuir (2021). In Cuir war er bereits mit Gilles Pollet in einem starken Akrobatikduo zusammen auf der Bühne. ARMOUR wird von PERSPECTIVES koproduziert und hat im Rahmen des Festivals Deutschlandpremiere. Die Uraufführung fand im April 2024 statt.